Seit dem 10.12.2017 halten die „langsamen“ RJ nach Wien auch in Neumarkt-Köstendorf. Der Regionalknoten soll eine Verknüpfung der Mattigtalbahn sowie der Regionalverbindungen auf der Weststrecke
mit dem Schnellzugverkehr ermöglichen, um Reisenden aus dem Flachgau und Mattigtal die Fahrt über Salzburg zu ersparen.
Leider weist die Umsetzung dieses an sich begrüßenswerten Regionalknotens einige Schwachpunkte auf:
- Der Regionalknoten wurde vor dem Um- bzw. Ausbau verwirklicht (was übrigens auch öffentlich von Vertretern der ÖBB-Infra kritisert wurde). Neumarkt-Köstendorf ist
derzeit eine Haltestelle auf freier Strecke ohne Seitengleise, das Abwarten von Anschlüssen ist aufgrund der knappen Zugfolgen auf der Weststrecke nicht möglich. Auch die Einrichtungen für
Fahrgäste lassen zu wünschen übrig: Keine überdachten Wartebereiche, keine Bahnsteiganzeigen, fehlender Lift, keine Barrierefreiheit
gegeben.
- Die S2 bindet zeitlich nicht in den Knoten Neumarkt ein. Die Umsteigezeiten zum/vom RJ nach/von Wien betragen 28 bzw. 27 min, zum/vom REX nach/von Braunau 33 bzw.
32 min.
- Werktags tagsüber ergeben sich mit 10 min Umsteigezeit vom/zum RJ mit dem Regionalzug Straßwalchen-Salzburg Anbindungen an den Fernverkehr. Dieser Regionalzug
bedient jedoch nicht alle Halte zwischen Straßwalchen und Salzburg. In den späteren Abendstunden sowie an Sonn- und Feiertagen verkehrt dieser Regionalzug nicht, wodurch der „Knoten“ Neumarkt zu
diesen Zeiten ebenfalls nicht funktioniert.
- Die Umsteigezeiten zwischen Braunauer REX und RJ sind mit 5 min denkbar knapp bemessen. Da ein Abwarten von Anschlüssen aufgrund der Infrastruktur in Neumarkt
nicht möglich ist, führen bereits geringfügige Verspätungen zum Versäumen des Anschlusszuges.