Wie in den weiten dieser homepage schon dargestellt, zeichnet sich der neue Fahrplan entweder durch sehr lange oder extrem kurze Umsteigezeiten aus, das fahrgastfreundliche Mittelmaß scheint man nicht gefunden zu haben.
Auch betrieblich gibt es durch sehr kurze Wende- und Übergangszeiten einige Herausforderungen zu meistern. Beispielhaft sind die R Salzburg Straßwalchen zu nennen. Diese kommen alle 2 Stunden als REX von Wörgl (über Zell am See), nach nur 7 (!) Minuten Wendezeit geht es als R nach Straßwalchen, dann nach 16 min Wendezeit wieder als R nach Salzburg. Und eben dieser R soll die seitens des SVV nach wie vor hochgelobten kurzen Umsteigezeiten ermöglichen.
11.06.2018: REX 1523 von Wörgl ist sehr gut ausgelastet, entsprechend dauern die Fahrgastwechsel in den Halten. Durch Zustieg eines Rollstuhlfahrers in Zell am See (Ausstieg in Schwarzach-St. Veit), Abwarten eines Gegenzuges vor einem eingleisigen Baustellenbereich und schließlich Zwangspause durch hitzegeplagte Lok in Taxenbach-Rauris beträgt die Verspätung bei der Ankunft in Salzburg 11 Minuten (an 19:02).
Ansich keine tragische Verspätung bei einem Laufweg von 195 km mit einer Fahrzeit von 2 Stunden 59 minuten. Aber die 7 Minuten Wendezeit auf die Zugleistung als R nach Straßwalchen sind also schon mehr als aufgebraucht.
Abfahrt Richtung Straßwalchen schließlich mit 16 Minuten Verspätung (19:14 statt 18:58), der schnelle und langsame RJ (zu dem der R in Neumarkt den Anschluss vermitteln sollte!) haben Vorfahrt.
In Seekirchen schließlich Vorfahrt von REX nach Braunau und WEST, dadurch Verspätung ab Seekirchen 29 Minuten; Ankunftsverspätung in Straßwalchen 33 Minuten. Bei 16 Minuten Wendezeit zur Rückleistung bedeutet das, dass der R nun auch Richtung Salzburg gehörig zu spät unterwegs war - an Salzburg mit 24 Minuten Verspätung.
Folgende Anschlüsse mit den ach so tollen kurzen Umsteigezeiten wurden verpasst:
- In Neumarkt Köstendorf verpasster Anschluss zum RJ nach Wien, Linz (Wartezeit zur nächstmöglichen Verbindung 30 min)
- In Neumarkt Köstendorf Anschluss verpasster zum REX nach Braunau, nächster (und letzter) Zug fährt erst ab Steindorf um 21:10
- In Salzburg verpasster Anschluss zum schnellen und langsamen RJ Richtung Wien
- Zum Glück hatte heute der letzte Zug Richtung Klagenfurt (EC 117) ebenfalls gehörige Verspätung und konnte somit noch erreicht werden. Da der letzte Zug Richtung Klagenfurt um 20:12 fährt, R 3074 aber erst um 20:26 in Salzburg eingetroffen ist, würde dies im Normalfall eine etwas längere Wartezeit (bis 6:12) bedeuten.
Das ist nur ein Beispiel, aber leider kommt der geschilderte Fall in ähnlicher Art und Weise immer wieder vor, jedenfalls deutlich zu oft für einen stabilen Fahrplan; letztlich kann man sich auf die gebotenen Umsteigebeziehungen nicht wirklich verlassen.
Umso mehr erstaunt es, warum man die ohnehin sehr knapp kalkulierte Anschlüsse (die vielleicht am Papier gut aussehen) zusätzlich durch kurze Wendezeiten und Koppelung an andere (lange) Zugläufe erschwert bzw. gefährdet.
Die vielen ähnlich gelagerten Verspätungsfälle zwischen Straßwalchen und Salzburg mit versäumten Anschlüssen tragen vermutlich kaum zur Kundenbindung bei...