Wird Steindorf ab 2021 werktags abends und ganztags an Sonn- und Feiertagen nurmehr per Autobus bedient?
Nach dem Nahverkehrskonzept des Landes Salzburg soll nach der Fertigstellung des Um- bzw. Neubaus der Bahnhöfe Neumarkt und Steindorf der bisher werktäglich verkehrende Regionalzug Salzburg - Straßwalchen als S2 nach Friedburg fahren. Der Bahnhof Steindorf wird nurmehr von dieser Linie bedient, die S2-Züge Richtung Linz fahren in Steindorf ab Dez. 2021 ohne Halt durch. Ebeneso durcheilt der REX nach Braunau Steindorf ohne anzuhalten. (Dies wurde erst vor wenigen Wochen durch das Büro des Verkehrslandesrates erneut bestätigt).
Der Umbau in Steindorf ist bahnsteig- und gleistechnisch so geplant, dass nurmnehr die Züge Richtung Mattigtalbahn halten können.
Nach Auskunft des Landes und SVV (siehe hier) werden die Verkehrszeiten gegenüber dem aktuellen Zustand nicht ausgeweitet. D.h. die S2 nach Friedburg verkehrt, so wie heute der Regionalzug nach Straßwalchen, nur werktags und unter Tage. In den Abendstunden und an Sonn- und Feiertagen fährt, so wie jetzt schon, nur die S2 Richtung Linz bzw. Straßwalchen, die jedoch ab 2021 in Steindorf nicht mehr hält!
Das bedeutet nach den derzeitigen Planungen, dass der Bahnhof Steindorf ab Dezember 2021 werktags in den Abendstunden sowie ganztags an Sonn- und Feiertagen nicht mehr auf der Schiene bedient wird.
Dem Vernehmen nach plant man seitens des SVV bereits an einem Buskonzept.
Nach Munderfing Dampfsäge, Achenlohe, Teichstätt ist Steindorf damit der vierte Halt, der diesem supertollem Fahrplan zum Opfer fällt und nurmehr stark eingeschränkt bedient wird. Als nächstes wird wohl, trotz aller Beteuerungen, auch die Bedienung der Haltestelle Wallersee reduziert.
Der Erfolg der S3 beruht nicht nur auf einem klaren Halbstundentakt mit kurzen Umsteigezeiten zum weiterführenden Nah- und Fernverkehr,, sondern es wurden auch zahlreiche neue Halte errichtet, um den Weg zur Bahn zu minimieren.
Und auf der S2? Da geht man den umgekehrten Weg, "weil wir wollen da was beschleunigen" (damaliger LR Mayr und Mag (FH) Frommer), da streicht man Halte, ignoriert Fahrgastpotentiale und -ströme, verlängert für die Kunden den Weg zur Bahn. Nur wer schon einmal im Auto sitzt, fährt damit eher gleich ans Ziel.
Auf Kritik hate es dann stets geheißen: Es geht sich nicht ohne das Streichen von Halten aus. Es rächt sich halt, wenn man einen Fahrplan in Kraft setzt, der schlichtweg nicht zur vorhandenen Infrastruktur paßt, dann zwickt es logischerweise an allen Ecken und Enden.
Und in Steindorf? Da wurde der damalige LR Mayr von zahlreichen interessierten Bürgern bereits in der Einreichphase des Projektes informiert, dass die Umbaumaßnahmen so gestaltet sind, dass man sich alle Möglichkeiten verbaut, Steindorf wieder besser zu bedienen. Auch wurde er bzw. das Verkehrsressort darauf hingewisen, dass lediglich der Einbau eines Gleiswechsels an der Ostseite des Bahnhofes ausreichen würde, damit selbst bei dieser Minimalvariante die Züge von/nach Linz noch in Steindorf halten können. Das Land hätte im Rahmen der UVP ein Mitspracherecht gehabt bzw. wurde das Projekt sogar vom Land geprüft! Man hat seitens des Verkehrsressorts offenbar nichts unternommen.
Die Suppe dürfen jetzt die Fahrgäste auslöffeln.